
Am 15. März bekam die Klasse 7b, dank einer Kooperation mit dem Berufskolleg, die Möglichkeit, anstelle des normalen Unterrichts an einem sozialen Experiment teilzunehmen. Der Soziologiekurs der 12. Klasse der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales führte das auf Rassismustrainer Jürgen Schlicher basierende Experiment durch.
Die Blauäugigen wurden eher herablassend behandelt und in einen separaten Raum gebracht. Alle anderen wurde im Gegenzug schon zu Beginn des Experiments Trinken und Essen angeboten, der Ton war nett. Getrennt von den Blauäugigen saßen sie umringt von Schildern wie „Kennst du einen, kennst du alle Blauäugigen“ auf einer Art Tribüne. Es wurden gezielt Vorurteile gegen Blauäugige geschürt.
Beide Gruppen konnten so Mechanismen von Rassismus und Diskriminierung am eigenen Leib in einem geschützten Rahmen erfahren. Es ging vor allem darum, zu erkennen, wie sich Menschen fühlen, die diskriminiert werden. So berichten die Blauäugigen hinterher, dass sie so eingeschüchtert waren, dass sie bei einem an sich einfachen „Test“ die Fragen kaum noch beantworten konnten. Die Schülerinnen und Schüler der anderen Gruppe bemerkten die Ungerechtigkeit der Ungleichbehandlung und spürten wie schwer es ist, etwas dagegen zu sagen. In der ausführlichen Schlussrunde konnten die Schülerinnen und Schüler beider Seiten sehr genau ihre Gefühle beschreiben. Alle waren sich einig, dass niemals äußere Merkmale, wie z. B. die Hautfarbe, Grund für eine Ungleichbehandlung sein dürfen.
Ein großer Dank gilt dem Soziologiekurs (12. Klasse) des Berufskollegs und dessen Lehrerin Frau Waltermann. Das Experiment war sehr gut vorbereitet worden und verlief wie geplant. Die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs zeigten großes Engagement!
Wir hoffen, dass diese Kooperation im nächsten Jahr wiederholt werden kann.
Text: M. Scheipers