Eine Ära ist zu Ende!

Guido Volk und Vera Kemper verabschieden sich

Nelson-Mandela-Schule ab jetzt leider ohne Guido Volk und Vera Kemper

So schnell kann es dann doch gehen. Plötzlich ist es soweit und zwei hochgradig engagierte Mitglieder des NMS-Kollegiums gehen in den wohlverdienten Ruhestand. Bis zum letzten Arbeitstag hieß es bei beiden: Noch hat es nicht geschellt, und sie machten einfach ihren Job bis zur letzten Minute. Schulleiterin Sandra Matzelle widmete zunächst Veronika Kemper an diesem Tag die Geschichte von dem kleinen Jungen, der nach einem Sturm gestrandete Seesterne retten will und auf die Bemerkung eines Mannes, dass das doch nichts bringt, mit einem der Seesterne in der Hand entgegnet: Für diesen einen hier auf jeden Fall.“ Das war immer die Devise Vera Kempers: „Hilf denen, die sich nicht selbst helfen können.“ Und so hat sie während ihrer 38 Jahre als verbeamtete Lehrerin viele „Seesterne“ gerettet. In Rheine arbeitete sie von 1993 bis zum Schuljahr 2016/2017 an der Overbergschule, zuletzt als kommissarische Schulleiterin. Nach der durch sie abgewickelten Auflösung wechselte sie zur Nelson-Mandela-Schule und unterschrieb nach ihrer offiziellen Pensionierung im Jahr 2019 aus purer Überzeugung und Spaß am Beruf elf (!) befristete Arbeitsverträge, so dass sie der NMS bis zum heutigen Tag erhalten blieb. Vera Kemper ist und war – und das betonte Sandra Matzelle mehrmals – so viel mehr als nur eine gute Kollegin und hervorragende Pädagogin und die Lücke, die sie hinterlässt, ist ein Krater.

Nie krank, ohne Blick auf die Uhr für andere da, selbstlos, mit der erforderlichen und für die Schulform so typischen Portion Humor. „Wir unterrichten Kinder und nicht einfach nur Fächer“, so die Devise von Guido Volk, der nach seiner Verbeamtung im Jahr 1994 gemeinsam mit Vera Kemper von 1996 bis 2013 an der Overbergschule unterrichtet hatte und im Jahr 2005 bereits dort den Aufgabenbereich des Konrektors übernahm. Im Jahr 2013 gehörte er zum achtköpfigen Gründungsteam der Nelson-Mandela-Schule, deren offizieller Name damals noch Sekundarschule Rheine Stadt war. Absoluter Pioniergeist war erforderlich, um diese Schule auf den Weg zu bringen. Und die Bereitschaft, viel mehr als normal auf sich zu nehmen: So übernahm Guido Volk die Aufgaben der Schulleitung, als die damalige Rektorin, Mechthild Vermillion, nach schwerer Krankheit 2018 verstarb. Gleichzeitig musste Volk während des Umbaus, der 2016 begann, den geordneten Ablauf des laufenden Schulbetriebs sicherstellen. Außerdem übernahm Guido Volk die Steuerung der Bauleitung. Schließlich war er es, der den ganzen Tag auf der Baustelle anwesend war. Ausgerüstet mit Gummistiefeln und viel Improvisationstalent. Im laufenden Schulbetrieb war Guido Volk unentbehrlich: Ein Meister des Stundenplans, ein professioneller Lotse und kurssicherer Kapitän, der die Schule durch Bauphasen, Pandemie und Personalnot steuerte und es dabei nie an Menschlichkeit, Wärme und das offene Ohr für die Probleme der Mitarbeiter*innen des NMS-Teams fehlen ließ. Guido Volk hinterlässt etwas, das zu ersetzen eine große Herausforderung darstellt. Mit ihm verlässt nicht nur ein überragender Pädagoge und Konrektor, sondern auch ein guter Freund die Schule. „Danke für deine Freundschaft. Danke, dass du so warst und bist“, so die emotionalen Schlussworte von Sandra Matzelle.

Volk und Kemper wollten anlässlich ihrer Verabschiedung beide „keinen großen Bahnhof und kein TamTam“. Der Wunsch auf eine Verabschiedung ohne großen Bahnhof wurde gewährt, aber ohne TamTam ging es natürlich nicht. Eine gebührende Abschiedsfeier am Donnerstag nach Dienst war unverzichtbar. Es flossen reichlich Tränen und das lässt sich auch nicht vermeiden, wenn man – wie Thorsten Hinz – mit den beiden frisch pensionierten Lehrkräften a.D. bis zu 27 Jahre lang gemeinsam durch dick und dünn gegangen ist.

Neben Vera Kemper und Guido Volk wurden noch folgende Kolleginnen und Kollegen in verabschiedet: Moritz Cordesmeyer, Lisa Langenhorst, Sveja Lüttmann, Elisa Prinzmeier, Jana Rein, Mira Schnückel.